Hogau pflanzt! - 15 Schüler*innen, 300 Bäume, knapp 900 Euro: Das P-Seminar „Kulturpraxis Reisen“ setzt ein Zeichen für die Umwelt und forstet Brachfläche wieder auf
Im 25.10.2023 führte das P-Seminar „Kulturpraxis Reisen“ des Gymnasiums Hohenschwangau eine Baumpflanzaktion im Gemeindewald Halblech auf 1400 m Höhe durch. Die Outreach-Initiative entstand im Rahmen eines Projekt-Seminars, das sich unter der Leitung von Regina Schmid und Christoph Petraschka bereits seit 2022 neben anderen Dingen mit der Frage auseinandersetzt, wie Reisen – sofern man es nicht gänzlich aufgeben möchte - möglichst umweltverträglich stattfinden kann. Eine wichtige Erkenntnis des Kurses war, dass gerade die Bekämpfung klimaschädlicher Tourismusfolgen überindividuell erfolgen muss, um eine Chance auf Wirksamkeit zu haben. Es galt ein generelles Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und als ersten Schritt das eigene Umfeld dazu zu ermutigen, ökologisch verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und, wenn möglich, klimafreundlichere Transportmöglichkeiten zu wählen. In diesem Kontext wurde auch die Idee geboren, der Schulgemeinschaft in Form einer kombinierten Spenden- und Wiederaufforstungsaktion eine konkrete Möglichkeit der CO2-(Teil)-Kompensation eigener Reisen anzubieten – und dabei gleichzeitig das Ökosystem Wald in der Region zu stärken. Unter dem Motto „HOGAU PFLANZT! Ihr spendet, wir pflanzen!“ konnten Mitschüler*innen und Lehrer die Aktion mit 5 Euro unterstützen, während sich die P-Seminarist*innen dazu verpflichteten, unter Hand-, Fuß- und Schaufeleinsatz eine Windwurffläche wiederaufzuforsten.
Die Resonanz auf die Initiative war überwältigend: Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte unterstützten die Idee großzügig, sodass am Ende nahezu 900 Euro zusammenkamen. Davon konnten nicht nur die 300 gepflanzten Lärchen, Tannen und Fichten finanziert, sondern auch noch eine Geldspende an das Walderlebniszentrum Ziegelwies übergeben werden.
Waldpädagogisch angeleitet und personell unterstützt wurde das Ganze vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kaufbeuren. Revierleiterin Annerose Schneider lieferte wichtigen fachlichen Input bezüglich der Schwierigkeiten, die gerade mit schnellen und bisweilen eher öffentlichkeits- statt ökologisch wirksam durchgeführten Pflanzevents verbunden sein können: „Mit einem Bäumchen für meinen Mallorca-Flug ist es nicht getan“, führte sie aus, „der Wald muss nachhaltig gegen Wildverbiss, Schädlingsbefall und Konkurrenzvegetation geschützt werden. Das erfordert eine langfristige und kontinuierliche Pflege der Forstkultur.“ Auch müsse man eine Verjüngung und Anpassung des Bergwaldes der Region, der in besonderem Maße durch den Klimawandel gefährdet sei, im Blick haben. Aus diesem Grund wählte die Försterin eine schwierig zugängliche Kahlfläche im Gemeindewald Halblech, eine Projektfläche der „Bergwaldoffensive Bayern“ (https://bergwald-offensive.de/), die aufgrund ihrer exponierten Lage einer Nachbesserung bedurfte.
Bei bestem Kaiserwetter wurde der Pflanzplan vergangenen Mittwoch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht – und vielleicht kann ja schon beim nächsten Wandertag die wunderschön gelegene Parzelle besucht werden, um zu überprüfen, ob weitere Nachbesserungen im Baumbestand sinnvoll sind.
In jedem Fall: Eine tolle Aktion, die zeigt, was möglich ist, wenn Schüler und Schülerinnen Verantwortung übernehmen und über den Tellerrand des Pausenhofs hinaus aktiv werden!
Internatserweiterung für Insekten
Am Dienstagnachmittag, den 2. Mai, entschied sich die Umwelt-AG unter der Leitung von Herrn Sponbrucker dazu, mit dem P-Seminar Bewahrung der Schöpfung ein kleines Geschenk für Hogaus Insektenvielfalt zu bauen. Das P-Seminar organisierte die benötigten Materialien für die Insektenhotels, wie Holz und Werkzeug, während die Mitglieder der Umwelt-AG das Material zum Befüllen der Häuser wie Äste, Tannenzapfen, etc. mitbrachten.
Nach einer kurzen Einweisung und Einteilung in drei verschiedene Gruppen, ging es auch schon los. Unter der Aufsicht der P-Seminar-Mitglieder, die bereits Erfahrung im Insektenhotelbau gesammelt hatten, gingen die Gruppen ans Werk. Die erste Gruppe kümmerte sich darum, dass das Grundgerüst der Insektenhotels steht, damit die zweite Gruppe sie mit dem mitgebrachten Material befüllen konnte. Zu guter Letzt tackerte die dritte Gruppe den Draht an die fertigen Hotels, damit die Insekten in einem sicheren Zuhause leben können. Durch die gute Zusammenarbeit hatten wir nach ca. zwei Stunden acht wunderschöne Hotels für Hogaus Internats-Krabbeltierchen zusammengebaut.
Lina Pilzer, Q11
Baumpflanzaktion des P-Seminars Kulturpraxis Reisen zur Flugkompensation
Am 15.05.2023 führte das P-Seminar Kulturpraxis Reisen-Island vom Gymnasium Hohenschwangau nach Anregung der Seminarleitenden Regina Schmid und Christoph Petraschka eine Baumpflanzaktion mit dem Forstamt Füssen und der Waldkörperschaft Schwangau durch. Zwei Schülerinnen berichten:
Unter fachlicher Anleitung von Klaus Mielich, Dietmar Prantl und Luitpold Titzler pflanzten wir circa 60 Bäume am unteren Parkplatz der Drehhütte in Schwangau. Diese Aktion führten wir durch, um unseren CO2-Fußabdruck zu kompensieren, welchen wir durch unsere Reise nach Island im April verursacht hatten. Durch die Baumpflanzaktion konnten wir uns viel neues Wissen aneignen. Luitpold Titzler, Abteilungsleiter der Forstverwaltung, erklärte uns beispielsweise wie viele Bäume jeder von uns pflanzen müsste und wie lange diese wachsen sollten, um unseren CO2 Ausstoß des Fluges komplett zu neutralisieren. Außerdem wurde uns aufgezeigt, wie und wo man am besten Bäume pflanzt, damit diese unter den bestmöglichen Konditionen wachsen können. Bei Problemen oder Fragen standen uns Herr Mielich, Prantl und Titzler hilfreich zur Seite. Insgesamt hatten alle Spaß an dieser Aktion. Dafür Bedanken wollen wir uns bei der Gemeinde Schwangau, der Waldkörperschaft Schwangau und dem Forstamt Füssen.
Man schützt nur, was man liebt – man liebt nur, was man kennt. (Konrad Lorenz)
Der Erhalt der Biodiversität, also der Artenvielfalt, ist in den letzten Jahren verstärkt ins Zentrum des Naturschutzes sowohl der lokalen Verbände als auch des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gerückt. Nach dem Klimawandel stellt er dabei die zweitgrößte politische Aufgabe dar.
Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist nicht nur ein Problem tropischer Länder, sondern beginnt bereits im unmittelbaren Umfeld der Schule.
Diese biologische Vielfalt, sowohl der Lebensräume als auch der Tier- und Pflanzenarten, kann nur dann geschützt werden, wenn sie auch erkannt und gekannt wird.
Mit dem P-Seminar Naturfotografie heißt es für die Teilnehmer ganz genau hinzuschauen, den besten Blickwinkel und Bildausschnitt zu finden und das Gesehene in Szene zu setzen. Mit der abschließenden Ausstellung sind die so entstehenden Bilder auch der Öffentlichkeit zugänglich und bewirken (hoffentlich), die Natur von der kleinen Schnecke bis zur großen Kiefer besser zu schätzen.
Die Aufnahmen zeigen die Vielfalt im Raum zwischen Halblech über den Schwanseepark und am Alpsee bis nach Pfronten, von den Mooren bis hinauf zu den Bergspitzen.
StD Wörnzhofer
Biologie hautnah im Reptilienzoo!
Unser Ausflug begann damit, dass sich das P-Seminar Naturfotografie und das P-Seminar Digitale Lernspiele im Biologieunterricht inklusive den Seminarleitern Herr Wörnzhofer und Herr Sponbrucker auf einen freudigen Fußmarsch begaben, welcher über vier Kilometer den Reptilienzoo Füssen zum Ziel hatte. Als wir nach einer dreiviertel Stunde an unserem Zielort eintrafen, betraten wir den Reptilienzoo neugierig. Sogleich schallte uns das ohren-betäubende Geschrei der roten und blauen Aras entgegen, welche sich zusammen mit etlichen Schlangen, ein paar Erdmännchen, weiteren Vögeln und einer großen Anzahl anderer exotischer Reptilien und Amphibien in dem alten Fabrikgebäude befanden. Von dieser Fülle an Leben überwältigt, machten sich die Schüler des P-Seminars Naturfotografie auch gleich an die ihnen angetraute Aufgabe, die Tiere mit ihren Kameras einzufangen. Die Teilnehmer der beiden Seminare konnten einen detaillierten Einblick über die Lebensweise und die Vielfalt an Wirbeltieren gewinnen und für ihre jeweiligen Seminartätigkeiten gewinnbringend nutzen.
Dieser Ausflug hat uns allen eine große Freude bereitet und die meisten von uns sind durchaus gewillt, den Reptilienzoo Füssen ein weiteres Mal zu besuchen.
Text: Laurenz Schweizer, Bilder: Larissa Fahr